Bei einem so alten Anwesen wie unserem Musikzentrum und der ehemaligen Brennerei Altewischer haben so manche Kuriositäten und Ereignisse stattgefunden. Bei unseren Recherchen und den vielen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Personen kommen immer wieder interessante Geschichten zu Tage. Wie wir finden sind diese Geschichten rund um das ganze Anwesen mindestens so wertvoll wie die eigentliche Geschichte des Hauses. So wundern wir uns immer wieder welche Personen Ihre eigenen Erfahrungen und Begegnungen mit den Gebäuden gemacht hatten.
Willy Heitmann berichtete…
… als Jugendlicher ist Willy Heitmann, bekannt durch den Schützenverein Hubertus Avenwedde, immer mit einer einspännigen Kutsche zur damaligen Brennerei gefahren. Dort hat er immer die so heiß begehrte „Schlempe“ abgeholt. Die Schlempe war ein Nebenprodukt der damaligen Brennerei und wurde immer als Viehfutter verwendet. Eines Tages wollte sein Pferd aber nicht so wie er es wollte. „Der alte Gaul brach nach rechts aus“, Willy verlor das Gleichgewicht und sein rechtes Bein rutschte zwischen Deichsel und Kutsche. Mit Mühe und Not konnte er das Tier davon überzeugen in die andere Richtung zu gehen, sonst wäre es um sein Bein wohl geschehen gewesen.
Zudem fuhren die Bauern wohl auch gelegentlich selber höchst persönlich zur Brennerei Altewischer um die Schlempe abzuholen, berichtete Heitmann. Es soll wohl auch ab und an immer ein kleines Gläschen der hervorragenden Erzeugnisse der Brennerei vor Ort zum trinken gegeben haben.
Werner Tigges I berichtete…
… das er sich erinnern konnte, das es am Ende des zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 einen Feldflughafen nebenan in der Wiese vom Bauernhof Westerfellhaus gegeben hatte. Die Amerikaner hatten den Gütersloher Bahnhof gesprengt und aus dem Schutt die Landebahn gegründet. Bei diesen Gesprächen mit Herrn Tigges kam dann ans Tageslicht, dass es dazu zwei Fotos eines amerikanischen Kriegsberichterstatters geben sollte. Diese erhielten wir dann tatsächlich vom Gütersloher Stadtarchiv. Die Fotos kamen vom „US National Archives & Records Administration“. Auf dem rechten Fotos sind oben im Hintergrund alten die Gebäude der Brennerei Altewischer und des heutigen Musikzentrums zu sehen.
Unser bislang ältestes Foto in unserer Chronik!!
Ulrich Menneken berichtete …
… das er als kleiner junge immer auf dem Dachboden des heutigen Musikzentrums das Korn mit einer Hake gewendet und verteilt hatte. Der Dachspeicher alter Bauernhäuser wurde immer für die Kornlagerung genutzt. Der Schützenbruder und langjährige Brudermeister der Hubertus Schützenbruderschaft ist ein Beispiel für die unzähligen Verbindungen der Avenwedder Bürgern zu unserer heutigen Stiftung Altewischer.
Herbert Landwehrjohann berichtete …
… das er im Jahre 1936 im Teil der heutigen Gaststätte damals geboren wurde. Sein Vater war seinerzeit Fahrer in der Brennerei. Landwehrjohann berichtete das um die Gebäude der eigentlichen Brennerei auch viele Obstbäume gestanden hätten. Als Kinder haben Sie dann auch immer gerne Äpfel und Birnen vom Brennereigelände geklaut. Dann hätte der alte Brennereibesitzer immer mit einer Schrottflinte aus dem Fenster oben in der Wohnräumen der Brennerei auf Sie geschossen. Die Kinder hätten sich dann auf dem Acker vom Nachbar Westerfellhaus immer in Sicherheit bringen müssen. Auf dem Foto sehen Sie das Brennerei Gebäude im Jahre 1993. Kurz vor dem Umbau bzw. Abriss. Auf dem Foto sind zumindest noch zwei Obstbäume zu finden. Das besagte Fenster aus dem geschossen wurde soll im Obergeschoss befunden haben. Zeitgeschichte zum Greifen nahe.
Die Wahrheit dieser Anekdoten lässt sich jetzt im Nachhinein nicht mehr genau ermitteln. Aber eines ist sicher, dass wir bei den unzähligen Gesprächen und Ermittlungen sehr viel Spaß gehabt haben. Dazu danken wir auch allen, die zum Gelingen dieser Geschichten & Ankdoten beigetragen haben, denn sicherlich haben einige Anekdoten auch Ihre Berechtigung. 🙂