Bauprojekte Renovierung Fachwerk

Vorwort:

Wir werden oft gefragt, wie wir dass alles mit der Stadt Gütersloh gedeichselt haben, das die Stadt sämtliche Renovierungsarbeiten des Hauses übernommen und auch beglichen hat. Weit gefehlt. Denn alle Arbeiten rund um unser wunderschönes Fachwerkhaus sind in Eigenleistung durchgeführt worden. Natürlich werden auch Fachhandwerker von uns beauftragt. Dies ist aber ein verschwindend geringer Anteil.

Hier die wichtigsten Bauabschnitte der letzten Jahre in umgekehrter Reihenfolge

2025 Fertigstellung Renovierung Westseite

2023 Bau kleines Fachwerkhaus für Gaststätte

Unser neues kleines Fachwerkhaus, für die Lagerung von Artikeln für die Gaststätte, ist nun fertig gestellt. Während einer kleinen Feierstunde wurde das Häuschen seiner Bestimmung übergeben.

2022 / 23 / 24 / 25 Renovierung Fachwerk Westseite

Die Eindrücke der Arbeiten an der Westseite. Hier während der Renovierung.

2022 Neues Schild „Le Stelle“ am Nordgiebel

Im Mai 2022 wurde der letzte Abschnitt der Renovierung des Nordgiebels abgeschlossen. Unser neues Werbeschild der Gaststätte „LeStelle“ wurde endlich installiert. Wieder aufgrund der Mithilfe zahlreicher Aktiver konnte dieses fantastische Schild in Betrieb genommen werden. Nachts sogar mit Beleuchtung.

2021 Anstrich Nordgiebel

Um der Witterung über die Jahrzehnte zu trotzen und natürlich um unsere Stiftung Altewischer von der Straße aus richtig schön zu präsentieren, wurde im September 2021 der neue Nordgiebel zum ersten mal gestrichen.

2021 Pflasterung vor Nordgiebel

Damit der Platz vor dem Nordgiebel richtig zur Geltung kommt und gut zugänglich ist, wurde der Bereich davor auch gepflastert und ein Zugang angelgt. Fleissige Helfer haben auch diese Aufgabe bewältigt. Hier profitierten alle von der großen Erfahrung von Gregor Grochtmann. Zusammen mit unserem Vorsitzenden des Förderverein JMA, Peter Schnitker, konnten wieder viele fleissige Hände gewonnen werden. Viele Hände – schnelles Ende.

2015 Renovierung Nordgiebel

Die Anbauten der alten Küche am Nordgiebel wurden im Frühjahr 2015 abgebrochen und die gesamte Fläche vor dem Haus freigelegt. Die Reparatur des Nordgiebels wurde aus Kostengründen in den Jahren davor zurückgestellt.

Im Herbst 2018 begann die Fa. Udo Wannhof mit der Reparatur des Fachwerks. Die Gefache  wurden mit Leichtlehmziegeln ausgemauert und mit einem Kontaktputz für den Oberputz versehen. Es haben hier natürlich wieder unzählige ehrenamtliche Helfer, Vorstandsmitglieder und Freunde des Vereines mit angepackt. Sicherlich müssten an dieser Stelle etliche Namen genannt werden. Dennoch – die Bauleitung hatte hier wieder Heinz Felderhoff. Ohne das Fachwissen, seine hohe handwerkliche Begabung und den stetigen Ehrgeiz wären die Projekte der letzten Jahre nicht ohne Felderhoff verwirklicht worden können. 2019 wurde der Giebel dann mit neuen Brettern versehen und 2020 erhielt die Giebelseite mit geputzten Gefachen und dem neuen Anstrich wieder einen ansehnlichen Anblick seines damaligen Originalzustandes.

2012 START Projekt „Neubau Küche Gaststätte“

2012 Gravierender Schaden am Nordgiebel entdeckt

Durch die Arbeiten an der Ostwand hatte sich ein intensiverer Kontakt mit der allgemeinen Bausubstanz ergeben.  So wurde festgestellt, dass sich in den Fliesen der Küche in der Gaststätte „Le Stelle“ an der Seite des Nordgiebels Risse gebildet hatten. Die waren entstanden, weil sich die Außenwand um 3 – 4 cm gesenkt hatte. Der eigentliche Schaden konnte jedoch nicht gesehen werden, weil außen zur Vergrößerung der Küche Räume angebaut und die Wandflächen gefliest waren. Das Schwellenholz war außen nur an einem kleinen Teilstück zu sehen. Das gab deutlich Aufschluss über den Zustand des gesamten Schwellenholzes. Eingeschlagene Hartholzkeile drückten sich wie in einen Schwamm in das Schwellenholz.

Bezüglich der bedrohten Statik des Hauses und der zu erwartenden Kosten gab es lange Diskussionen. Das Schwellenholz der Wand war nur zu reparieren, wenn die angebauten Räume entfernt wurden. Die Arbeiten waren bei einem laufenden Küchenbetrieb jedoch nicht möglich. Die Schließung der Küche hätte zur Aufgabe des Lokals geführt. Die alte Küche war allerdings auch nicht zukunftsfähig.

2012 Überlegung Neubau Küche

Um die notwendigige Renovierung des Schwellenholzes der Nordseite überhaupt angehen zu können, kam von Andreas Felderhoff der Vorschlag, die Anbauten vor der Nordseite zu entfernen, um dann eine neue Küche parallel zum Biergarten aufzubauen. Dadurch hätte man den Vorteil, eine neue größere durchdachte Küche bauen zu können und um dann die so bitter notwenidige Renovierung des Schwellenholzes der Nordseite anzugehen. Eine der wohl größten Bauaktionen wurde somit angestoßen und über Monate heiß diskutiert. Letztendlich hatten wir keine andere Wahl und der geniale Vorschlag von Felderhoff wurde beschlossen.

2012 Der Biergarten wird verlegt

Die Planungen der neuen Küche wurden konkreter. Der Neubau der Küche war nur möglich, wenn der Biergarten wie schon erwähnt um einige Meter in Richtung Süden verlegt wurde. Damit begann man im Herbst 2012. Umfangreiche Erdarbeiten waren für die Verlegung der Strom- und Wasserleitungen erforderlich. Nach der Pflasterung folgten gemauerte Rundbeete aus Natursteinen. Für die Weinranken über dem Sitzbereich wurde ein großes Rankgerüst errichtet. Durch vollständige Eigenleistung der Vereinsmitglieder konnte der Biergarten im Mai 2013 eröffnet werden.

Die neue Küche

In der Hoffnung, viel Eigenleistung beim Bau der Küche erbringen zu können, entschied man sich für einen Neubau. Die Planung übernahm wiederum Andreas Felderhoff mit Architekt Michael Walhorn, der als früheres Vereinsmitglied (Schlagzeuger) seine Arbeit gratis anbot. Einmütig arbeitete der gesamte Vorstand an der Realisierung des Projektes. Am 23.01.2013 lag nun die Baugenehmigung für die neue Küche vor. Die Bauarbeiten wurden wiederum durch sehr viel Eigenleistungen realisiert. Dennoch war man auf die Unterstützung zahlreicher Fremdgewerke angewiesen. Im April 2014 wurde der Küchenneubau dann der Öffentlichkeit vorgestellt und im Oktober 2014 der Betrieb aufgenommen.

2010 mit der Reparatur der Ostseite zeigten sich weitere Schäden

Die Ostseite musste aufwändig saniert werden. Die marode Grundmauer vom Nebeneingang bis in den Nordgiebel hinein wurde ausgegraben und neu betoniert. Die Reparatur des Fachwerks war umfangreich. Das Schwellen wurde auf einer Länge von ca. 30 m erneuert. Im Fachwerk waren einige Hölzer zu ersetzen oder auszubessern. Unter den Fenstern rechts neben dem Eingang zur Gaststätte befand sich lediglich eine 11,5 cm starke Wand aus Kalksandsteinen. Das Fachwerkholz war bis zur Fensterbrüstung entfernt. Als die Wand bis zur Grundmauer entfernt war, entdeckte man unter dem Fußboden der Gaststätte große Feuchtigkeit, die auf einen bis dahin unentdeckten Rohrbruch schließen ließ. Unter der Fußbodenheizung der Gaststätte konnte das Leck in der Leitung weder geortet, noch repariert werden. Vom Heizungsraum aus wurde eine komplett neue Leitung an der Decke des Lokals bis zur Küche und zur Theke verlegt. Der Fußboden wurde aufwändig getrocknet. Die Geräte dazu liefen etwa 4 Wochen.

Die Reparatur des Fachwerks gestaltete sich in diesem Bereich besonders schwierig, weil die neuen Hölzer mit der vorhandenen Konstruktion verbunden werden mussten. Die Brüstung unter den Fenstern wurde auch hier mit Leichtlehmziegeln ausgemauert. Weil sich Gäste des Lokals im Winter über eine ausstrahlende Kälte im Bereich zwischen den Fenstern und der Theke beklagten, wurde auf der Innenseite eine 8 cm dicke Holzfaserdämmplatte unter den Fenstern angebracht und mit Lehm verputzt. Dadurch konnte eine auffallend gute Wärmedämmung festgestellt werden. Die Arbeiten waren bis November 2010 weitgehend abgeschlossen. Die Gefache wurden im Frühjahr 2011 verputzt.

2008 Renovierung Südgiebel

Im Jahre 2008 wurde am Südgiebel festgestellt, dass unter der Wand teilweise das Schwellenholz nicht mehr vorhanden war. Weil auf der Innenseite bei der Sanierung 1976 ein Fundament mit einer stabilen Wand errichtet worden war, bestand statisch keine dringende Gefahr. Die Kosten bereiteten jedoch große Sorgen. Fachlich war niemand mit der Sanierung einer Fachwerkwand vertraut. Fachfirmen waren rar. Deren Preise waren nicht finanzierbar. Durch Zufall ergab sich ein Hinweis auf Ortwin Schwengelbeck, einem Bauingenieur, der große Erfahrungen mit historischen Gebäuden hatte. Er unterstützte bei Kostenschätzungen für Bauanträge, gab handwerkliche Ratschläge und auch Hilfen, wenn es um  Fragen des Denkmalschutzes ging. Durch ihn ergab sich der Kontakt zu dem Zimmermann Christian Lellau aus Osterwiek, der gerade seine Meisterprüfung und die Schule für Denkmalpflege in Detmold abgeschlossen hatte. Er sanierte den Südgiebel umfassend mit einer wirklich handwerklichen Kunst.

Die Bauleitung übernahm Heinz Felderhoff. Als versierter Handwerker nahm Felderhoff sich dieses Fachthemas an und kniete sich in die Handwerksarbeiten mit hinein. Wie sich über die Jahre herausstellte war das die Grundlage für alle kommenden Renovierungsarbeiten am Fachwerk.

Die Gefache wurden mit Leichtlehmziegeln ausgemauert, weil das die ideale Kombination mit Holz ist. Es war bei der Arbeit festgestellt worden, dass bei der Sanierung 1976 Gefache mit Kalksandsteinen und Zementkalk ausgemauert wurden. Dadurch war die obere Holzschicht an den Kontaktflächen mit dem Zement leicht angerottet, während die anderen Gefache, die vor 200 Jahren mit Kalkspeis und Ziegelsteinen gemauert waren, ein völlig gesundes Holz zeigten. Durch die Eigenleistungen, es musste nur der Zimmermann und das Material bezahlt werden, war kein weiterer Kredit erforderlich. Aufgrund des Denkmalschutzes gab es einen Zuschuss von 1 500,- €.